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In den Nebelpinien von Tamataba Einsam im Nebel
zu wandern... "Camino Real
de Tamataba" - Der Pfad mit dem verheißungsvollen Namen "Königlicher
Weg von Tamataba" ist eigentlich ein alter Eselsweg. Heute nutzen
ihn die Einwohner von San Pedro, seinem Ausgangsort, längst nicht
mehr. Denn die Ebene von Tamataba, wohin er führt, gehört zum
gleichnamigen "Parque Natural de Tamataba". Gleich hinter San
Pedro im Barranco de Agaete, oft auch einfach als El Valle (Das Tal) bezeichnet,
windet sich der Camino entlang von Feigen- und Mandelbaumhainen. Von solchen
Terrassen kommt also das schmackhaften Honig-Mandel-Dessert "Mazapan".
Die Terrassenwirtschaft war einst typisch für die gebirgige Rundinsel
(ca 47 x 55 Kilometer). Allerdings seit der Tourismus besser bezahlte
und leichtere Arbeit bietet, liegen viele Hänge brach. Intensive
Gewächshäuser beherrschen heute die Agrarwirtschaft über
den Barrancos, die ihrerseits gern zur Entsorgung alter Fahrzeuge genutzt
werden. Abgesehen davon wird für den Wanderer im Agaete-Tal schon
bald ein weiterer landwirtschaftlicher Faktor sichtbar - die intensive
Bewässerungswirtschaft: Wasserauffangbecken, die Vorgänger von
Stauseen, sammeln über Kanäle das Nass der Berge. So kann die
Feuchtigkeit der Höhen bei Bedarf über Leitungen zu den Feldern
der Täler und Küstenebenen geleitet werden. Dafür ist das
ganze Land von Kanälen durchzogen, die je nach Alter in Stein gehauen,
gemauert oder betoniert sind. Das gilt auch für Teile des Naturparks.
Praktisch kein Wasser der Insel erreicht heute das Meer über natürliche
Abflüsse und der Grundwasserspiegel sinkt bedrohlich. Höhlenwohungen zum Abstieg Auf einem sich hinab schlängelnden Schotterweg gelangt man zum weithin sichtbaren Stausee Emb. De Perez. Nach zwei weiteren Kilometern entlang einer Autostraße findet sich unmittelbar bei einer Kapelle (Ermita) das noch teilweise bewohnte Höhlendorf El Hornillo. Die Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen fanden in den Vertiefungen des Berges einst Zuflucht vor den Angriffen von Mensch und Tier. Exkurs Höhlenwohnungen, Tuffstein, Vorratssystem,Gräber... Die Ureinwohner, die
Guanchen, nach Meinung einiger Forscher Abkömmlinge des Berberstammes
der Canarii, der gleichzeitig auch Namenspaten für die die Kanaren
sind, nutzten einst als Schutz vor Feinden und Tieren die strategische
Lage von Vertiefungen im Hang. (Andere Theorien leiten das Wort Kanaren
vom Lateinischen canus (Hund) ab, was wiederum mit der hier typischen
schwarzbraun gescheckten Hunderasse, den Bardinos, zusammenhängt.
Andere meinen, dass bereits in der Antike damit auf den Verzehr von Hunden
auf dem Archipel aufmerksam gemacht werden sollte.) Aus Angst vor Piraten
taten es ihnen die Neusiedler aus Europa gleich. Heute stellen nur noch
wenige der Klippenhäuser Tierställe und Wohnungen. Getüncht
und von Mäuerchen abgesichert wirken sie wie überdimensionierte
Vogelnester. Der verbleibende Fußweg von El Hornillo nach Los Berrazales
erweist sich als ein gutes Beispiel für die subsistente Gartenwirtschaft
mit Feigen, Guaven und Zitrusfrüchten im unzugänglichen Le Valle
de Agaete. Robert Mohr |
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